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Vier Tipps zur nachhaltigen Förderung



Eine neu gegründete Nonprofit-Organisation (NPO) bietet Jugendlichen Informationen, Weiterbildung und Vernetzung an, damit diese mit ausreichend Wissen ausgestattet sind, um sich für eine nachhaltige Gesellschaft zu engagieren. Die NPO wurde von Beginn weg mit Handkuss gefördert. Hochmotiviert baute sie ihre Angebote auf. Drei Jahre später stellte sie ihre Arbeit ein. Was ist passiert?


Förderung der Organisationsentwicklung

Die von mir frei erfundene Organisation hat sich ausschliesslich um den Aufbau ihres Angebots gekümmert. Dabei vernachlässigte sie es, tragfähige Strukturen zu entwickeln und sich langfristig zu stabilisieren. Schliesslich stolperte sie über ihre schwache Organisationsstruktur, welche sie nicht ausreichend unterstützte, um ihr wachsendes Angebot in der gewünschten Qualität zu erbringen. Die Fördergelder versiegten.

Immer mehr Förderer werden sich dieser Problematik bewusst und setzen deshalb zusätzlich auf eine gezielte Förderung der Organisationsentwicklung. Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, in welchen Organisations-Bereichen Bedarf besteht, haben wir gute Erfahrungen gemacht mit unserem Fragebogen zur Organisations-Diagnose. (hier geht’s zum Gratis-Download der Einführung, unter Publikationen finden Sie auf unserer Homepage den dazugehörigen Fragebogen als Excel-Sheet zum Download).


Unterstützung beim Agenda Setting und der Öffentlichkeitsarbeit

Die erwähnte NPO hat noch einem anderen Bereich zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt: Der Anerkennungsarbeit. Nur wenn ihre Arbeit von der Gesellschaft gesehen und als relevant erachtet wird, wird sie nachhaltig wirken können. Sie hätte deshalb einen Teil ihrer Zeit für ihre strategische Beziehungsarbeit zu relevanten Stakeholdern reservieren müssen. Diese Zeit muss von Beginn weg mit eingeplant und allenfalls auch mitgefördert werden. Je nach Möglichkeiten der Förderorganisation kann diese auch mit der eigenen Öffentlichkeitsarbeit zur nötigen Anerkennung des Themas und der NPO beitragen (z.B. Finanzierung von Studien, Publikationen, Podiumsgesprächen).


Lange Förderpartnerschaften, um der Wirkungslogik von NPOs gerecht zu werden

Ein weiterer Grund für den Absturz meiner NPO war, dass sich ihr Erfolg nur schwer und erst nach einigen Jahren erkennen lässt. Sie hat zwar ein Wirkungsmonitoring erarbeitet, aber „ihre“ Förderer verlangten schon nach einem Jahr Wirkungsbelege. Die konnte sie mit ihren längerfristigen gesellschaftlichen Zielen nicht liefern.

Erfreulich ist, dass Förderstiftungen wie die Stiftung Mercator Schweiz oder die Stiftung DROSOS zusätzlich zu Finanzierungsbeiträgen „ihre“ NPO gezielt beim Aufbau ihres Wirkungsmanagements unterstützen und somit gleich eine vertiefte Einsicht in die lange Laufdauer von Wirkungsbelegen erhalten.


Förder-Exit nicht nur kommunizieren, sondern miteinplanen

Unsere NPO erhielt von einer Stiftung eine substanzielle Förderung. Bedingung war, dass sie nach Abschluss der Förderung auf eigenen Beinen stehen muss. Das wusste sie wohl, doch hatte sie sich, auch auf Druck der anderen Geldgeber, vollumfänglich auf ihr Angebot konzentriert und unterliess es, frühzeitig die weitere Finanzierung zu sichern. Der NPO hätte es geholfen, wenn die besagte Stiftung es nicht bei der Forderung belassen hätte, sondern auch für die Fundraisingarbeit Kennzahlen verlangt hätte, statt nur fürs Angebot.


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